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JOERG WAEHNER

2001

Über die Lautsprecheranlage wurden Turbinengeräusche einfliegender Düsenjets übertragen

3. bis 31. März 2001 Galerie Pankow, Berlin


„Waehner leugnet nicht die Faszination des Fliegens, aber er beschreibt auch die Ängste und Bedrohung. Der Schrecken verbirgt sich mitunter schon im Banalen. Im harmlos wirkenden ,Moewenfries‘, den der Künstler in der Art unauffälliger Urlaubsfotos zeigt, ruft er Bilder des Bösen à la Hitchcock auf. Im Video ,Kamikaze‘ dagegen, das in monotoner Wiederholung und im Staccato der Musik den Anflug von Bombern 1941 auf Pearl Habour zeigt, wird direkt die sinnlose Zerstörung thematisiert.“


aus „Berliner Morgenpost“

Objet trouvé: So süss kann Fliegen sein

Das „Kamikaze“-Video zeigte, flankiert von Wolkenkratzer-Fotos aus New York, in monotoner Wiederholung und im Staccato der Musik den Anflug von Bombern 1941 auf Pearl Habour

2001 entstand die Fotoserie „Camouflage“ als Pop-Art-große Wandarbeit. Im Ursprung Fotos, die ich in Military-Shops von diversen Uniformen und Tarnmustern anfertigte, digital rasterte und mit den Namen bekannter Computerviren versah. Noch vor Edward Snowdens Enthüllungen über die Machenschaften der NSA, noch vor den Veröffentlichungen entlarvender Botschaftsdepeschen auf der Internetplattform Wikileaks und noch vor dem Stuxnet-Virus, der iranische Atomanlagen lahmlegte. Der Cyber War ist schon lange ein brisantes Thema.

Sich in fremde Rechner einzuschmuggeln wie Agenten in die Büros gegnerischer Mächte, Passwörter zu überwinden wie einen mit Stacheldraht abgesperrten Hochsicherheitstrakt, ist zu einem neuen Kriegsschauplatz geworden. Ein realer Angriff auf die Infrastruktur und die Interessen, die Integrität fremder Staaten. In digitalisierter Tarnung von Militärs und Wirtschaftsspionen aus den Hinterzimmern der Macht, aber auch von Hackern aus den Chatrooms der vermeintlichen Machtlosigkeit.

Der Krieg der Sterne, Star Wars, tobt auf unserem Planeten. Viren und Schadsoftware rasen über virtuelle Panzertrassen, bilden digitale Brückenköpfe in gegnerischen Computersystemen und hinterlassen Schneisen der Verwüstung in deren Netzwerken. Eine Kriegsführung ohne Armeen, ohne falsche Pässe, ohne Uniformen.

„Der Schriftsteller und Freigeist Waehner ist nicht nur Ästhet und Beobachter. Er stellt das Prinzip der sozialen Kontrolle allgemein zur Diskussion bzw. den Staat als funktionierende Repressionsmaschine.“  



Christoph Tannert

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